Sonntag, 20. August 2017

Es ist geschafft: Humes hat einen neuen Kunstrasenplatz. Und einen neuen Ball.

Es hat lange gedauert. Eigentlich viel zu lange. Trotzdem aber überwiegt nicht nur bei den Humeser Fußballern nun die Freude über den neuen Kunstrasen. Und das zu Recht. Denn der sanierte Platz liegt wirklich da "wie eine Eins"!

Auch ich habe mich sehr gefreut, als die Einladung zu feierlichen Übergabe des neuen Kunstrasenplatzes in Humes in meinem Briefkasten lag. Der gemeinsame und überparteiliche Einsatz für den SV Humes und für die Sanierung des höchst maroden und aus Sicherheitsgründen nicht mehr bespielbaren Spielfeldes hat sich gelohnt und - endlich - zu einem guten Ende geführt.
Natürlich gehe ich zu einem solchen Anlass nicht mit leeren Händen: Im Gepäck hatte ich einen neuen Spielball von Adidas - ganz nomen est omen mit der Bezeichnung "Torfabrik". Ich hoffe, dass er auf dem neuen Platz so oft wie nur irgend möglich im Tor der gegnerischen Mannschaften landet.



Ballübergabe: (v.l.) der Humeser CDU-Chef Karl Barrois, der Vorsitzende des SV Humes Stefan Kolling, Alwin Theobald und Berthold Schmitt

Ich bin mir sicher, vielen Humesern fiel ein großer Stein vom Herzen. Endlich kann der SV Humes wieder sportlich in die Zukunft blicken, die Zeit der Ungewissheit ist vorbei. 

Rund drei Jahre laborierte man an dem Projekt, bei dem der Verein schon früh seine Hausaufgaben gemacht hatte, aber an den Unbillen der Bürokratie fast verzweifeln musste.
Die Pflicht einer jeden Kommune, neuerdings ein sogenanntes Sportstättenentwicklungskonzept entwickeln zu müssen, mag ja im Grundsatz eine gute Idee sein. Entscheidend aber ist, wie man mit solchen Plänen umgeht.
Es ist wie mit allen politischen Gutachten: Sie sollen ein Fingerzeig sein. Mehr nicht.
Entscheiden muss letztlich jedes Ortsratsmitglied und jedes Gemeinderatsmitglied selbst, wie es solche Gutachten bewertet und in seine Entscheidungsfindung einfließen lässt.
Niemals aber darf es die Auswirkungen einer Entscheidung unberücksichtigt lassen. Wer sagt: "Dieses Dorf ist klein. Die Kinder eines Jahrgangs reichen für eine Fußballmannschaft nicht aus", mag mit dieser Feststellung für heute Recht haben.
Das heißt aber trotzdem noch lange nicht, dass ein Verein keine Zukunft hat. Ein Verein hat erst dann keine Zukunft mehr, wenn er nicht mehr in der Lage ist, seinen Vereinszweck zu erfüllen.
Bei einem Fußballverein wäre das zum einen, wenn er tatsächlich bei Pflichtspielen keine Spieler mehr hätte, die auflaufen können.
Es wäre aber auch dann der Fall, wenn man ihm - im vorauseilendem Gehorsam aufgrund vermeintlicher zukünftiger Entwicklungen - seinen Fußballplatz weg nähme.

Der Schriftsteller Mark Twain sagte einst: "Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen."
Bevor man es sich anmaßt zu glauben, man könne heute schon sagen, wie aktiv, wie lebendig und wie zukunftsfähig ein Verein in vielleicht zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren ist, sollte man sich stets eines bewusst machen:
Gerade im ländlich geprägten Raum hängt die Zukunft unserer Dörfer und der Vereine in unseren Dörfern weniger davon ab, wie sich eine demografische Entwicklung vielleicht gerade darstellen mag, sondern vielmehr davon welche Menschen und wie viele Menschen bereit sind, sich für ihr Dorf und ihren Verein zu engagieren und welche individuellen Ideen sie entwickeln. 
Es kommt auf die an, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Es kommt auf die an, die anpacken.
Es kommt auf die an, die es schaffen, andere zum Anpacken zu motivieren.
Wo, wenn nicht in den Dörfern der Gemeinde Eppelborn, könnte man so deutlich erkennen, wie lebendig, wie bunt auch die kleinen Orte des ländlichen Raumes sein können. Schaut auf Humes, schaut auf die Habach.
Die Aufzählung ließe sich fortsetzen.


"Man sieht nur mit dem Herzen gut", sagte der kleine Prinz im gleichnamigen Buch von Antoine de Saint-Exupéry.
In Humes ging es um eine Herzensangelegenheit.
Entscheidungen für die Zukunft müssen deshalb mehr berücksichtigen, als die Addition von Geburtenzahlen, die Anwendung toller Formeln und die daraus gebastelten Statistiken.

Ich bin sehr froh, dass sich engagierte Menschen in beiden großen Parteien unserer Gemeinde in den letzten drei Jahren in diesem Bewusstsein an die Seite des SV Humes gestellt haben und sich nicht beirren ließen.
Und ich bin froh, dass ich auch persönlich, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Tobias Hans, mit unserem Sportminister Klaus Bouillon und mit meinen CDU-Fraktionskollegen im Gemeinderat, Dr. Andreas Feld und Berthold Schmitt, aber auch mit Ratskollegen der SPD wie Uwe Ziegler und Edgar Kuhn etwas den SV Humes unterstützen etwas bewirken konnte.
Die Führung des Sportvereins - das sei noch einmal in aller Deutlichkeit festgestellt - hatte alle ihre Hausaufgaben gemacht. Sie am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen, wäre fies und kurzsichtig gewesen.
Deshalb bin ich vor allem froh, dass wir es letztlich schafften, in Humes projektbezogen und partnerschaftlich Parteigrenzen und auch gefühlt willkürliche, bürokratisch-administrative Hürden vor Ort ein Stück weit zu überwinden.
Es ging darum, die Zukunft eines Dorfes nachhaltig zu gestalten. Das haben wir geschafft. Humes könnte als Beispiel dienen, wenn es darum geht, auch andernorts an einem Strang zu ziehen. Meine Freunde und ich sind dazu nach wie vor bereit.
Dazu aber ein anderes Mal.


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