Donnerstag, 25. August 2016

Steuersenkungen sind keine (Wahl-)geschenke!

Es ist so sicher, wie das Amen in der Kirche: Auf jede Forderung nach einem einfachen Steuersystem mit möglichst niedrigen Steuersätzen kommt von interessierter Seite der Aufschrei "Das sind Wahlgeschenke!"
Aber mal ehrlich: Wenn ich irgendjemandem etwas nicht wegnehme, ist das doch noch lange kein Geschenk, oder? Schon garnicht, wenn das Weggenommene zuvor hart erarbeitet wurde.
Was meint ihr?


Der Staat nimmt doch Steuern ein, um notwendige Ausgaben zu finanzieren. Nicht für den Einzelnen, sondern für die Gesellschaft insgesamt. Dazu zählen beispielsweise die Ausgaben für Investitionen in unsere Infrastruktur, dazu zählen die Kosten für den sogenannten Staatsapparat - also die Verwaltungen in Bund, Ländern und Kommunen.
Dazu zählen Sozialausgaben, die Ausgaben für die innere und äußere Sicherheit, für die Kinder- und Jugendarbeit und für viele andere wichtige Dinge mehr.

Steuern sind also notwendig. Aber sie sind kein Selbstzweck. Der Staat darf nur soviel ausgeben, wie unbedingt erforderlich. Und auch wenn die Meinungen darüber, was wichtig ist und was nicht, weit auseinander gehen können, so
ändert das an dem Grundgedanken des Steuerwesens wie ich ihn sehe, überhaupt nichts. 
Schließlich ist eines doch ganz gewiss: Die ganz große Mehrheit der Steuerzahler arbeitet hart für ihr Geld. 
Härter wahrscheinlich, als die meisten, die über die Höhe von Steuern und Abgaben entscheiden, es vielleicht jemals in ihrem Leben gemacht haben.
Wenn ich dann sehe, dass beispielsweise der Hüttenarbeiter für die Überstunden, die er am Hochofen machen muss, auch noch gnadenlos abgezockt wird, weil er durch seine Mehrarbeitsvergütung in eine höhere Steuerklasse rutscht, dann ärgert mich das.
Wenn wir - und da nehme ich mich als politisch engagierter Bürger mit ins Boot - es schaffen, dass die Progression zurückgeschraubt wird und Menschen, die nur knapp mehr als den Durchschnittslohn erhalten, weniger zahlen müssen, dann ist das ganz bestimmt kein "Steuergeschenk".
Das sei auch der "Deutschen Steuer-Gewerkschaft" ins Stammbuch geschrieben.

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