Dienstag, 24. April 2012

Europa ist kein Sportwagen!

Giacomo Santalucia hat recht.
Er bringt im Editorial zur aktuellen Ausgabe unseres saarländischen Lifestyle-Magazins EOS - Europa ohne Schranken auf den Punkt, was viele Menschen denken.
Es geht um Europa.
Um unterschiedliche Sichtweisen.
Und vor allem darum, warum sich viele Menschen zurückgelassen fühlen.
In Frankreich, in Griechenland, in Spanien.
In allen EU-Ländern.
Auch in Deutschland.

Aber lest selbst:

Ein Trugbild:
Chromblitzend und PS-stark steht Europa da und alle Europäer, ob groß oder klein stehen bewundernd davor und staunen.

 
Manchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die politischen Spitzen und noch mehr die Bürokraten Europas dieses Wunschbild vor Augen haben. 

Viele Entscheidungen werden – um bei diesem Bild zu bleiben – einsam hinterm Steuerrad und mit durchgedrücktem Gaspedal getroffen.
Und noch dazu manchmal mit einem Beifahrer, der in voller Fahrt die Handbremse zieht.
Die Menschen in den Mitgliedsländern werden viel zu oft im Qualm der durchdrehenden Reifen dieses Geschosses zurückgelassen.
Übrig bleibt ihnen – wie so oft in solchen Fällen – nur ein ungläubiges Kopfschütteln.
 

Auf der anderen Seite wundern sich dann die Euro-Bürokraten ebenso wie ihre politischen Pendants, warum der Beifall für ihre Blitzstarts immer wieder ausbleibt.
Dabei könnte es so einfach sein:
Europa wäre besser dran, wenn’s eben gerade kein Sportwagen, sondern vielmehr ein Regionalzug wäre. Ein Zug mit vielen Waggons, von denen keiner abgehängt wird und von dem jeder mitgenommen würde.
Jeder – und eben nicht nur die Eliten. 

Die wichtigsten Passagiere überhaupt sind die Menschen in den Regionen, in den Städten und auf dem Land.
Überall.
Sie sind Europa.
Nicht die Euro-Politiker machen Europa aus.
Sie sind nur die Schaffner und die Zugbegleiter.
Zuständig für die sichere Fahrt, für Service und für die Information aller, die auf dieser Reise mitfahren möchten.
Die überschaubare Geschwindigkeit dieses Regionalzuges würde jedem ermöglichen, sich die vorbeiziehende Landschaft anzuschauen und zu sehen wie sich diese verändert und weiter entwickelt.
Ein klarer Fahrplan zeigte uns, wo die Reise hingeht und welche Stationen besonders wichtig sind.
Natürlich würde dieser Zug von starken Lokomotiven gezogen.
Aber jeder könnte mitfahren.
Das wäre unser Europa.

 – Ihr Giacomo Santalucia -




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